Wenn man sich im Norden der Vereinigten Staaten befindet, ist ein Trip zum kalten Nachbar nahe liegend. Von Dayton aus sind es gerade einmal 7 Stunden nach Toronto, weshalb wir kurzerhand einen Wagen gemietet, und uns gen Norden aufgemacht haben. Über Detroid und die Ambassador Bridge, entlang dem Nordufer des Lake Erie sind wir schließlich in Downtown Toronto angekommen, begrüßt von einem in Rot und Weiß erleuchteten CN-Tower.
Toronto als größte Stadt Kanadas hat für den urbanen Touristen viel zu bieten. Eines unserer persönlichen Highlights waren eine Tour durch die Steam Whistle Brewery, eine kleine Brauerei im Herzen von Toronto. Umringt von Wolkenkratzern liegt die Brauerei im Roundhouse, einem historischen Ringlokschuppen. Die Tour kostet 12 kanadische Dollar und beinhaltet 2 Bier, da kann man wirklich nicht meckern. Abgesehen von Bier, gibt es noch eine Führung durch die Räumlichkeiten, bei der ein äußerst sympatischer Mitarbeiter von den Grundzutaten bis zum Verpacken jeden Arbeitsschritt erläutert.
Was auch jeder Besucher Torontos gesehen haben sollte, ist der Kensigton Market. Direkt angrenzend an (ein gigantisches) Chinatown, besteht der Kensigton Market aus wenigen Straßenzügen, in denen die Hipsterkultur Torontos zu Hause ist. Vegane, glutenfreie, fairtrade Cafés, italienisch-jamaikanische Fusionsküche und internationaler Käse gehören dabei zum normalen Anblick. Was zuerst nach oberflächlicher Millenial Kultur klingt, immer auf der Suche nach etwas noch ausgefallenerem, offenbart schnell eine andere Seite. Viele Läden sind inhabergeführte Unikate, die sich oft schon seit Jahrzehnten an der selben Stelle befinden und deren Angebot sich eben einer neuen Generation von Kunden angepasst hat, die den persönlichen Kontakt wieder zu schätzen weiß. Und hey, wo bekommt man sonst noch von einer Oma selbst gebackene Empanadas für 1.50$ und direkt daneben einen richtig guten Kaffee zum selben Preis?
Die Niagara Fälle bildeten den Abschluss unserer Tour. Diese sind natürlich ein muss, wenn man schon in dieser Ecke des Kontinents ist und man sollte dafür auf jeden Fall auf die Kanadische Seiten gehen, da diese definitiv den besseren Blick auf die gigantischen Wassermassen bietet. Der kleine Grenzverkehr zwischen USA und Kanada ist mit einem Deutschen Pass kein Problem und kann über die Rainbow Bridge sogar zu Fuß bewältigt werden, so dass man keine Ausrede hat, nicht auf die kanadische Seite zu gehen. Auch die Tourismusindustrie läuft auf Hochtouren rund um die Wasserfälle, diese kann man aber getrost ignorieren und sich einfach und kostenlos an dem Naturspektakel erfreuen.
[…] Bier: Steam Whistle, Toronto. Vielleicht waren wir durch die sehr unterhaltsame Führung durch die Brauerei in einem alten […]