Der Berg ruft!

In Johannesburg ist es kalt, zumindest, wenn man kurz davor noch in Asien war und es täglich wohlig warme 30 Grad hatte. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum wir dort nicht viel Zeit verbracht haben. Die Stadt ist hässlich, voller Müll und gefährlich. Normalerweise würde jetzt ein versöhnlicher Satz über einige schöne Ecken der Stadt kommen. In dem Fall haben wir aber nichts. Weder Einheimische Johannesburger noch andere Reisende konnten uns sagen was toll an Joburg ist. Von der unmittelbaren Umgebung des Hostels abgesehen, empfiehlt das Hostelpersonal einem sich grundsätzlich nur Tagsüber und nur per Uber oder Taxi fortzubewegen. Wenn man das Hostel zu Fuß verlässt, soll man sich bitte nie nach rechts wenden und nie den Bereich der Straße verlassen, der von privaten Sicherheitskräften überwacht wird. Das klingt jetzt alles etwas übertrieben und ist es vielleicht auch, aber es verdirbt einem die Lust die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Also raus aus dem Großstadtdschungel und rein in die Wildnis. Die nördlichen Drakenberge sind ein Paradies für Wander- und Naturfreunde und beherbergen die Tugela Falls. Mit 948 Meter ist es der höchste Wasserfall Afrikas und der zweithöchste der Welt. Hierfür wandert man einen halben Tag und klettert durch eine Schlucht, um die Hochebene zu erreichen, von der sich der Wasserfall fast einen Kilometer in die Tiefe stürzt. Die Aussicht und die Landschaft, die sich einem bieten wären den Aufstieg auch ohne den Wasserfall wert. Da ist zu verzeihen, dass es gerade nicht sonderlich viel Wasser gibt, das fallen kann.

Lokales Bier in Lesotho probieren. Wie man sieht war es nicht so Tinas Fall…

Die Drakenberge sind nicht nur ein schönes Gebirge, sondern bilden die Grenze zu Lesotho, einem kleinen Binnenstaat innerhalb von Südafrika. Wo wir schon mal in der Ecke waren, haben wir die Chance genutzt und das Land für einen Tagestrip besucht. Die Tagestour beinhaltete eine kleine Wanderung, Höhlenmalereien, Probieren des lokalen Bieres, sowie eine Unterhaltung mit dem Schamanen im Dorf. Das lokale Bier schmeckt nach fermentiertem Haferbrei, der Schamane erhält seine Ausbildung durch die Geister seiner Vorfahren und wir konnten mit ansehen wie eine kleine Holländerin fast den Abhang hinunterpurzelt. Alles in allem also ein gelungener Trip.

Im Hostel in Drakenberg konnte man sich nach den langen Wanderungen die müden Muskeln in der hauseigenen Sauna entspannen und danach die Füße vor dem offenen Feuer, mit einem südafrikanischen Bier in der Hand, hochlegen.

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