Großwildjagt, Pt. 2

Wer sich für eine Safari entscheidet, sollte ein gutes Sitzfleisch mitbringen. Denn stundenlanges Sitzen gehört eben dazu, wenn man in über 1000 km² afrikanischer Savanne nach wilden Tieren Ausschau hält. Aber fangen wir von vorne an.

Über unsere Ankunft in Nairobi haben wir euch bereits im ersten Teil unseres Blogposts über Kenia geschrieben. An diesem Tag ist nicht mehr viel passiert. Wir sind in unserem Hotel eingecheckt und wollten das beliebte Satir Center besuchen. Als wir vor dem Gebäude standen und von den Wachleuten nicht reingelassen wurden, erfuhren wir, dass das Einkaufscenter vor Kurzem gebrannt hatte, genau 3 Tage bevor wir es besuchen wollten und es bleibt auf nicht absehbare Zeit geschlossen. Also mussten wir uns anderweitig um paar Lebensmittel für unsere Safari umschauen.

Am nächsten Tag ging auch schon unsere fünftägige Safari los. Die ersten drei Tage verbrachten wir mit fünf anderen Touristen in Masai Mara, das in etwa 6 Stunden Autofahrt von Nairobi entfernt liegt. Die holprigen Straßen dort erinnerten uns stark an Nepal und so wurden wir jeden Tag durch den Nationalpark geschüttelt. Als Belohnung haben wir dort die meisten und seltenen Tiere gesehen. Das Glück war unser ständiger Begleiter, bis unser Van dann doch mal im Schlamm stecken geblieben ist. Mit den Worten im Kopf: “Hinter jeder Ecke wartet ein wildes Tier.” durften wir den Van verlassen und über eine Stunde auf Rettung warten. Eines unserer Highlights aus Masai Mara war ein Picknick am Ufer des Masai River, bei dem wir wilde Nilpferde im Wasser beobachten konnten.

Am dritten Tag ging es auch schon weiter nach Nakuru und dem Nakurusee. Das Gebiet und sein Salzsee sind für seine Scharen an Flamingos bekannt. Durch den Anstieg des Grundwasserspiegels hat sich allerdings der Salzgehalt des Sees verändert. Dadurch sind die Flamingos Nahrungsbedingt gezwungen, zwischen mehreren Seen zu migrieren und wir haben leider nur wenige zu Gesicht bekommen. Der Nationalpark ist ebenfalls für seine Nashornpopulation bekannt. Die dicken Einhörner werden dort von mehreren ausgebildeten Rangern rund um die Uhr beschützt. Es ist sehr schwer ein schwarzes Nashorn zu sehen, da sie im Gegensatz zu den weißen Nashörner die Blätter von Büschen fressen und nicht wie die weißen Artgenossen auf offenen Flächen grasen. Aus diesem Grund sind sie im dichten Busch vor den Touristen gut versteckt. Wir hatten aber auch hier gleich am Anfang unserer Tagestour großes Glück und konnten ein schwarzes Nashorn ganz nah am Straßenrand beim Fressen beobachten.

Am selben Tag schlossen wir uns einer Bootstour in Naivasha an und durften uns Nilpferde, sowie eine bemerkenswerte Vielzahl von Vögeln ansehen. Auch der Seespiegel des Naivashasees ist in den letzten Jahren stark angestiegen, sodass das Kontrollhäuschen des Parks umziehen musste. Den Anstieg des See konnte man auch an mehreren anderen Stellen beobachten, zum Beispiel steht ein Strommast mitten im Wasser und viele abgestorbene Bäume stehen entlang der Ufergrenze.

Unser letzter Tag der Safari galt ganz dem Hells Gate Nationalpark. Hier duften wir auch mal aus dem Van aussteigen und durch den Park spazieren, da der Park keinerlei Raubtiere besitzt, die dem Menschen gefährlich werden können. Teil unserer Tour war eine zweistündige Wanderung durch die Hells Gate Schlucht, die von einem Guide geführt wurde. Die Wanderung führte in eine höllenähnliche Schlucht im Erdreich, in der heiße Quellen sprudeln. In der Schlucht steigt jede Regensaison das Wasser schnell und hoch an, sodass sie schon mehreren Menschen das Leben gekostet hat. Die Wanderung führte über Treibsand, kleine und große Abgründe, sowie kleine Kletterpassagen. Auch in diesem Areal wurde ein Tomb Raider Film gedreht (siehe Kambodscha-Post) und so fühlte man sich bei jedem Schritt der Wanderung wie eine kleine Abenteurerin oder in Dennis Fall wie ein großer Abenteurer.

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