Down Under, Teil 1: Einen Kombi, Bitte!

Seit knapp zwei Wochen sind wir jetzt schon in Down Under (Australien), da wird es mal wieder Zeit für einen neuen Blogpost. In den zwei Wochen haben wir so manches erlebt und haben schon einige hundert Kilometer an Straße hinter uns gelassen.

Gelandet sind wir Melbourne, am Südzipfel des Kontinents (wenn man Tasmanien mal ignoriert). Aufgrund der schieren Größe des Landes war schnell klar, dass hier ein Auto her muss, und zwar etwas größeres als der kleine Mazda aus Neuseeland. Gut, dass es in Australien nicht an Vehikeln für Backpacker mangelt! Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Für 7 Wochen einen Camper mieten ist nicht gerade günstig, erst recht nicht, wenn man in Melbourne startet und in Cairns wieder abreist. Warum also nicht ein Auto kaufen? Der erste Anlaufpunkt war gumtree.com.au, einer Art ebay-Kleinanzeigen und wie es der Zufall so wollte, sind wir auch recht schnell fündig geworden. Ein Schotte musste sein Auto dringend los werden, da er am nächsten Tag schon abreiste. Das Objekt der Begierde ist ein Holden Commodore Bj. 2004, ein Kombi mit genug Platz, dass zwei Leute darin nächtigen können. Aufgrund der Dringlichkeit des Verkaufs konnten wir uns mit ihm auf 1800 AUD einigen, umgerechnet ca. 1200€. Ein Bett war schon eingebaut und obendrauf gab es noch diverses Campingequipment, was uns nochmal einiges an Geld gespart hat. Was für ein Schnäppchen! 🙂

Hier ist das Prachtstück! Jetzt muss es nur noch ganz bleiben und nicht mitten im Outback auseinander fallen.

Zugegeben: Die Reifen und Bremsen vorne haben schon bessere Tage gesehen und mit der Spur stimmt auch etwas nicht so ganz. Da wir das Auto aber nach wenigen Wochen schon wieder loswerden wollen, sollte das kein all zu großes Problem darstellen. Hoffentlich…

Okay, das Auto war also gekauft und wir hatten zwei Wochen Zeit die Registrierung des Wagens auf uns zu übertragen. Wir waren allerdings im Bundesstaat Victoria, der Wagen aber in New South Wales registriert. Und da wir zum ersten Mal ein Auto in Australien anmelden, konnten wir das ganze nicht Online erledigen, sondern mussten persönlich vor Ort sein. Deshalb mussten wir unsere Reise nach Sydney nach vorne verlegen, denn die Hostels dort sind gerne Bereit, ihre Adresse für die Registrierung des Wagens zur Verfügung zu stellen. Einige Hostels in Sydney haben wohl duzende Fahrzeuge auf ihre Adresse laufen.

Mit den notwendigen Papieren des Wagens, der Adresse unseres Hostels und Reisepass bewaffnet sind wir also in der Zulassungsstelle aufmarschiert. Was wir nicht wussten war, dass noch ein wichtiges Dokument fehlte: Second Proof of Identity. Irgendeine Art von Dokument einer Bank, Telefongesellschaft oder ähnlichem, dass den Namen des neuen Fahrzeughalters beinhaltet. Eine Kreditkarte reicht hierfür schon aus.  Die Dokumente für den Verkauf des Fahrzeugs waren auf Dennis ausgestellt, also musste das Dokument von ihm sein. Blöd nur, dass dessen Kreditkarte einen Monat zuvor in Lima von einem ATM gefressen wurde. Nach etwas hin und her konnten wir die Dame am Schalter dann davon überzeugen, einen von Google ins englische übersetzten Online-Kontoauszug zu akzeptieren. Puh… Das Auto gehört jetzt offiziell uns.

Das Auto brauchte jetzt noch einen Namen! Aufgrund des unglaublich penetranten Duftbaums fiel die Entscheidung relativ schnell: Vanilla Thunder.

Danke für den Namen, Marshall Erikson

Nach all dem Stress um das Auto haben wir uns ein paar entspannte Tage in Sydney und am Bondi Beach gegönnt. Die Stadt ist wohl der Inbegriff der Backpacker Industrie und das lassen sie sich inzwischen einiges kosten. Die schiere Menge an europäischen und kanadischen Abiturienten füllt unzählige Hostels, die voll auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Fairerweise muss man sagen, dass in Melbourne die selbe Situation herrscht. Man trifft zwar viele Leute, meist sind die Unterhaltungen (und manche Leute) aber recht oberflächlich und am nächsten Tag nickt man sich nur noch im vorbeigehen zu. Schade, denn Südamerika haben wir gerade in kleinen Hostels immer wieder gesehen, dass es auch anders sein kann.

Nach 5 Tagen Sydney geht es jetzt nur noch Nordwärts, entlang der Pazifikküste.

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2 Kommentare bei „Down Under, Teil 1: Einen Kombi, Bitte!“

    1. rucksacktouristen sagt: Antworten

      Bork! Bork!

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