Hier sitzen wir nun in einem Kaffee in Neuseeland und überlegen uns was wir über unsere letzte Woche in Südamerika oder besser in Chile schreiben können.
Die letzte Woche haben wir in Santiago de Chile und in Valparaiso verbracht. Einen großen Dank an Copo, der uns bei sich aufgenommen hat. Santiago ist eine gigantische Stadt, von der wir in unserer Zeit dort nur einen Bruchteil gesehen haben. Ringsum in Santiago gibt es viel Natur, die man zu Fuß erkunden kann, was wir auch nutzten. Der Trek zum San Ramon Wasserfall klang auf dem Papier nicht all zu hart, 17.5 km mit 800 Höhenmetern, die es zu erklimmen galt. Eine konstant brennende Sonne und keinerlei Schatten machten den Trip aber zu einer echten Knochentour. Die Vegetation beschränkte sich auf hüfthohe störrige Sträucher, Kakteen und etwas Gras. Der Weg wand sich den Berg hinauf und kreuzte hin und wieder einen Bach, dessen eiskaltes Wasser für willkommene Abkühlung sorgte. Am Ende des Weges bot sich aber ein toller Anblick. Das Areal um den Wasserfall hatte fast schon etwas von einer Oase in der Bergen und man konnte im Schatten der kleinen Bäume die Kräfte für den Rückweg sammeln. Am Abend gönnt man sich dann erstmal ein kaltes Bier und ein Sandwich, was eine Art Chilenisches Nationalgericht zu sein scheint, da man sie an jeder Ecke bekommt.
Valparariso liegt etwa zwei Stunden nordöstlich von Santiago und ist am besten per Fernbus zu erreichen. Kommt man in der Stadt an, will man erstmal nicht wahrhaben, dass diese Stadt ein UNESCO Weltkulturerbe sein soll. Das Viertel um den Busbahnhof ist schmutzig und heruntergekommen. Man sollte aber nicht vorschnell mit einem Urteil sein. Wenn man erstmal auf dem Cerro Allegre oder Cerro Conceptione angekommen ist, zeigt die Stadt ihr schönes Gesicht. Eine Mischung europäischer Baustile und bunte Wandgemälde lassen keinen Straßenzug langweilig wirken. Auf diesen Hügeln findet man auch viele kleine und große Restaurants und Hotels, die zum verweilen einladen und dabei nicht den typischen Touristenfänger-Look haben, den man in Städten wie Cusco überall findet. Ein Besuch für ein oder zwei Tage ist die Stadt auf jeden Fall wert. Allerdings muss man sich darauf gefasst machen, dass die Stadt nicht an jeder Ecke so schön ist, wie es einem die Tourismusindustrie vermittel will.
Etwas weiter die Küste nach Norden findet sich die Stadt Vina del Mar, in der wie die Nacht bei einem Freund unseres Gastgebers verbringen durften. Vina ist sehr touristisch, und lockt vor allem Strandbesucher an. Aber Vorsicht: Nachts sollte man immer auf der Hut sein und das kommt von den Leuten, die dort leben und nicht von ängstlichen Touristen.
Einige Tage in der Region verbrachten wir auch einfach mit gemeinsamen Kochen, Grillen und dem Austausch von Geschichten über das Reisen mit unserem Gastgeber und Freunden, die wir kennenlernen durften.
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